Die Süchte-Steuerung

Montag Morgen. Im Wohngebiet gähnende Leere. Die Autos fehlen.
Alle bedienen ihr geliebtes Hamsterrad.
Sie glauben: So ist das Leben: hart, schwer, ein täglicher Kampf, wie es schon Mutter predigte.
Oder sie denken: Es könnte schlimmer sein, etwa am Hungertuch nagen oder in der Höhle frieren.

Ich fahre zum Supermarkt. Geräuschlose Geschäftigkeit, korrekte Vermummung, sogar die Kinder schweigen. ALLE folgen ihren Gewohnheiten. Die Maske gehört schon dazu.

Noch vor Tagen war ich am Hassen, einfach alle, weil zwei mich ermahnten, in hasserfülltem Ton, mir Dummheit unterstellend. Statt sachlich zu erklären, wurde ich wütend und habe zurückgegiftet.

Jetzt tun sie mir leid, alle. Und ich tue mir leid.
Denn ich weiß nichtmal, wie blind die meisten wirklich noch sind.
Wir alle, auch ich, sehen zu wenig.
Wenn mich heute jemand beschimpft, werde ich schweigen, vielleicht weinen. Um uns.

Heute will ich nicht auffallen, weil es so herunterzieht, wenn der Ärger kommt.
So wenig, wie ich jetzt auffalle, fallen die auf, die denken wie ich.

Ist es noch Empathie, sich gegenseitig für dumm zu halten? Ok, Nichtwissen IST dumm, aber es ist auch relativ, und wessen Schuld ist es denn? Wer schickte alle ins Hamsterrad, wo wir Zeit und Kraft verbraten müssen?
Weiß ich wirklich, wie viele Levels ich selbst noch von der ultimativen Wahrheit entfernt bin? WEM und WANN erscheine ich anderen als hoffnungslos dumm? Es reicht, wenn sich ihr Wissen mit meinem nicht deckt. Und das tut es nie.

Da sind jene, die hier mit Bierkästen, Zigarettenschachteln und bunten Plastikflaschen herumhantieren. Es sagt mir genug. Doch kaum besser von mir: Erstmal ab ins Cafe für einen „guten“ Espresso ToGo.

Oft sind die klügsten Leute am Rauchen. Ihre Ausrede: Damit sie nicht abheben. Um anderes Gift loszulassen.
Nun ja, sie melken ihre Neurotransmitter, bringen sie zur Überfunktion, genau wie ich mit dem Coffein. Wir erleben es, kurzfristig bewusster zu werden. Weil zuvor die Sucht uns herausnahm aus dem gesunden bewussten Sein.

Die Sucht zu bedienen, fühlt sich an wie ein reinigendes Gewitter.
Die Frage ist, woher kamen die Gewitterwolken? Denn eins ist sicher: Wenn Coffein und Nikotin verraucht sind, ziehen neue Gewitterwolken auf.

Der Körper will eigentlich keine fremden Stoffe in sich drin haben. Es sind erstmal fremde Wirbel, mit neuartigen Ladungsmustern, die keinen Andock-Platz haben. Wenn sie regelmäßig aufgenommen werden, muss der Körper sie wirbeltechnisch neutralisieren. An passender Stelle, die ähnlich wie der Gegenwirbel schwingt, lagern sie locker an und ein Gegenwirbel wächst, wird von selbst täglich verbessert, verfeinert, baut sich auf in Richtung Spiegelbild des Fremdlings. Alle Atome und Moleküle sind Wirbel. Und es sind auch chemische Reaktionen, die nun zufällig-passende Wirbelpakete festhalten, um die „neuen“ zu neutralisieren.

Ladung zu neutralisieren, muss wohl ein Grundgesetz der Kosmischen Harmonie sein. Allerdings muss Ladung zu einem viel bunteren Begriff werden.

Je öfter das Gleiche gegessen wird, desto perfekter bildet sich der Negativ-Wirbel aus, um sofort seine Urbild-Substanz zu neutralisieren, wenn sie zur gleichen Zeit wieder vorbeikommt.

Aber was ist, wenn sie mal NICHT ankommt?
Dann steht der vorbereitete Gegenwirbel alleine da und vergiftet den Körper, weil er noch weniger zu ihm passt als das verspeiste Original-Paket. Der Körper hat dann Entzugserscheinungen, wie Kopfschmerzen, Kreislaufschwäche, Verwirrung usw. . Alkoholiker und Drogensüchtige können daran zerbrechen.

Auch der erste Apfel und das erste Stück Brot wurden so zu einer Sucht.
JEDES Medikament gehört dazu.
Auch Denkmuster sind Wirbel mit Suchtcharakter und müssen über Wochen, Monate oder gar Jahre „entgiftet“ werden. Loslassen heißt Aufhören, an etwas zu denken oder stereotyp danach zu handeln. Es hilft dann, neue Erlebnisinhalte zu fördern, die natürlich auch Suchtcharakter bekommen. Sie sollten aber eine echte Verbesserung sein.

2 Kommentare zu „Die Süchte-Steuerung“

  1. Wunderbare Texte, Danke Gabi. – Für uns reduziert es sich auf: Für das Leben – oder gegen das Leben. Wobei LEBEN – Vielfalt ist – Wenn wir einmal stoppen unseren Rasen ständig zu mähen, werde wir sie sehen können – die Vielfalt und staunen – wie eins dem anderen hilft – alles verbunden ist…Und zum Menschen ? Wir sind der Meinung, dass es auf die Umgebung ankommt – wenn wir unser Gebiet (falls wir so etwas haben dürfen) – in Ruhe lassen – nur an der ein oder anderen Stelle die Vielfalt unterstützen, dann finden wir in umgekehrter Richtung „unseren Platz“ darin. –

    Zum Meinungs Menschen ? Es steckt im Wort: „mein“ung. Und weil es sich dabei anscheinend um einen Besitz handelt, ist das an sich schon gegen das Leben. („Besitz“ wird positiv gesehen, weil wir dort einmal nicht bedroht werden – man uns also einmal in Ruhe lässt. Aber auf das Leben bezogen ist „Besitz“ nur der Ort wo wir sitzen.) So hat sich darum eine regelrechte Industrie aufgebaut. Der Film „Shadow-Gate“ (Schatten-Tor) der Gestern veröffentlicht wurde, von einem Amerikanischen Sender der sich „InfoWars“ (InformationsKriege) nennt – zeigt deutlich mit welchem Aufwand unsere Meinung erzeugt wird.

    DIGITALISIERUNG macht es möglich. Nur weil wir das Handy nutzen, den Computer, den Chat, unsere Daten überall eingeben (müssen) – hat diese Industrie sich bilden können. Und nun, nach 30 Jahren sind sie perfekt – in Manipulation. Und „wie“ dieser Film, der angeblich aufklären will gemacht ist, mit einer schönen Frau – Heldin und Opfer – den Farben, den Grafiken, dem Filmschnitt – da waren junge Meister des Fachs dran. Schon sind wir gefangen, werden abgeholt mit unserer Meinung. (Und heute kann man alles machen: Filme verändern, Dinge „hinzu zaubern“ die man am Rechner erstellt hat. Personen herausschneiden, hinzufügen, mit unterlegten Tönen E-motionen wecken – alte „Programme“ unserer „Erziehung“ wecken.)

    Deswegen: es gibt Wahrheiten: Wenn es regnet, wird es nass. Das Leben gibt, egal was man denkt. Aber je weiter wir in das Unsichtbare, mit unseren Vor-Stellungen (ein kriegerischer Begriff), mit unserer Sprache handeln, sind wir weg vom Leben – hin zu den alten Versklavungs Ideen, (alle unsichtbar). Ganze Welten, Geschehnisse, Äonen bauen sich da auf, im Unsichtbaren – und alles scheint wahr – aber ist das, was uns trennt und gefangen hält.

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